Richtlinien zum Gruppentraining

Richtlinien zum Gruppentraining

Trainingsorganisation:

Gruppentraining mit fester Organisationsstruktur: die Stuhlformation gibt Sicherheit und minimiert das SturzrisikoDefizite in der zeitlichen und räumlichen Orientierung stellen markante Symptome einer Demenz dar. Derartige Störungen fallen in der gewohnten häuslichen Umgebung insbesondere im Frühstadium der Erkrankung manchmal kaum auf. In fremder Umgebung, z.B. in einer ungewohnten Trainingsgruppe, führen zeitliche/räumliche Orientierungs- schwierigkeiten dagegen schnell zu Überforderung der Betroffenen. Verwirrtheit oder gar Gereiztheit können die Folge sein. Ein effektives körperliches Training welches Erfolgserlebnisse vermittelt, ist dann nicht möglich.
 
Damit Einschränkungen in der zeitlich/räumlichen Orientierung nicht zu einem Trainingshindernis werden, sind ein vertrauter Rahmen und stabile Bezugspersonen von zentraler Bedeutung. Gewohnte Trainings- bedingungen schaffen mit der Zeit Vertrauen und liefern Orientierungs- punkte. Eine einfache und klar strukturiert Trainingsorganisation vermittelt den Betroffenen Sicherheit und schafft Raum für ein zielgerichtetes Training.

Richtlinien zur Trainingsorganisation:

  • Training immer in derselben Räumlichkeit durchführen
  • Eine feste Bezugsperson sollte die Übungen anleiten
  • Organisationsform mit klarer Struktur wählen und in jeder Trainingseinheit beibehalten
  • Training in der Kleingruppe durchführen (max. 6 Teilnehmer)
  • Individuelle Belastung der Teilnehmer ermöglichen
  • Organisation muss die Sicherheit der Teilnehmer gewährleisten (Sturzgefahr!)

 

Trainingsanleitung:

Das Mitführen der Bewegung durch den Therapeuten unterstützt Teilnehmer bei der korrekten AusführungGeistige Funktionen wie Aufmerksamkeit oder Merkfähigkeit sind Voraussetzung um angeleitete Trainingsinhalte in die Praxis umzusetzen. Bei einer demenziellen Erkrankung  sind diese Fähigkeiten u.U. eingeschränkt. In der Folge können komplexe Übungsformen, wie z.B. Spiele mit schnell wechselnden Anforderungen, die Betroffenen überfordern.
Für ein erfolgreiches Gruppentraining bei demenzieller Erkrankung müssen Übungsauswahl und Übungsvermittlung an die verbliebenen geistigen Fähigkeiten der Betroffenen angepasst werden. Der Wechsel zwischen vertrauten Übungselementen und neuen Trainingssituationen muss an das verminderte Lerntempo der Erkrankten angepasst werden. Hohen Stellenwert hat die non-verbale Unterstützung bei der Übungsvermittlung, z.B. durch Mitführen der Bewegung (vgl. Foto).

Richtlinien zur Trainingsanleitung:

  • Verwendung einfach strukturierter Übungen
  • Behutsame Steigerung des Schwierigkeitsgrades
  • Häufige Wiederholung von Übungen
  • Betonung von Trainingsfortschritten

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